Bypass-OP ohne Herz-Lungen-Maschine

Im MediClin Herzzentrum Lahr/Baden ist die Bypass-OP ohne Herz-Lungen-Maschine seit 2005 Standard – mit vielen Vorteilen für die Patienten.
Prof. Dr. med. Stefan Bauer, Leitender Oberarzt, der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie MediClin Herzzentrum Lahr/Baden
MediClin Herzzentrum Lahr/Bade Beitrag

Herr Prof. Bauer, die klassische Behandlung koronarer Herzerkrankun-gen umgeht die verengten Gefäßabschnitte mittels eines Bypass, richtig?
Ganz genau. Sie können sich die Herzschlagadern wie Rohrleitungen vorstellen, die das Herz mit nährstoff- und sauerstoffreichem Blut versorgen. Damit es nicht zu einer Unterversorgung des Herzens kommt, werden bei einer Bypass-OP die verengten Stellen mit neuen „Leitungen“ – den Bypässen – umgegangen, so dass das Herz wieder ausreichend mit Blut versorgt wird.

Auch Sie verwenden Bypässe zur Behandlung koronarer Herzerkrankungen. Was macht Ihre Methode dennoch speziell?
Die Bypass-Operation kann sowohl mit als auch ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt werden. Und im MediClin Herzzentrum Lahr/Baden ist die OP ohne Herz-Lungen-Maschine bereits seit 2005 das Standard-Verfahren zur besseren Blutversorgung des Herzmuskels. Das Verfahren nennt sich Off-Pump-Coronary-Artery-Bypass-Verfahren–kurz OPCAB. Im Rahmen eines Changemanagements in der herzchirurgischen Klinik haben wir unser gesamtes OP-Vorgehen auf dieses Verfahren umgestellt. Dieses unterscheidet uns von vielen anderen Kliniken, in denen dieses Verfahren als ‚Ausnahme’ zum Einsatz kommt. Die klinischen Erfahrungen in Lahr für dieses Verfahren sind dadurch hoch.

Welchen Vorteil hat es, ohne Herz-Lungen-Maschine zu operieren?
Es gibt gleich mehrere Vorteile für die Patienten. Der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine bedeutet immer auch Kontakt mit Fremdoberflächen, die eine unspezifische Entzündungsreaktion im Körper auslösen können. Die wiederum kann für ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Kapillarleck sorgen, das unter ungünstigen Bedingungen zu einer Verschlechterung der Lungen-, Leber- und Nierenfunktion führen kann.

 
Sie sprachen von mehreren Vorteilen?
Ein möglicherweise noch größerer Vorteil ist sicher die Tatsache, dass die aufsteigende Hauptschlagader, auch bekannt als Aorta ascendens, bei dem OPCAB-Verfahren völlig in Ruhe gelassen wird. Denn die neigt gerade bei älteren Patienten zu Verkalkungen.Wird die Aorta beim klassischen Verfahren mit Herz-Lungen-Maschine abgeklemmt oder teilweise ausgeklemmt, können sich verkalkte Partikel lösen, zu den Hirngefäßen gelangen und dort für einen Schlaganfall sorgen.

Wie genau sieht das OPCAB-Verfahren in der OP-Praxis aus?
Im Prinzip wird das Areal des schlagenden Herzens, an dem die Bypassverbindung erfolgen soll, mit Hilfe eines Stabilisators zeitweilig ruhig gestellt. Zudem fixiert ein zweiter Stabilisator an der Herzspitze die Längsachse des Herzens, so dass auch die Koronargefäße der Seiten- und Hinterwand zugänglich sind. Der Blutfluss wird während der gesamten OP durch Röhrchen in der Dicke der Koronargefäße, sogenannte intraluminale Shunts, gewährleistet. Das Verfahren ist für den Operateur technisch zwar anspruchsvoller, die OP-Dauer verlängert sich jedoch nicht und die bisherigen Ergebnisse für unsere Patienten sind vielversprechend – insbesondere für ältere Patienten mit vielen Risikofaktoren.

 

www.herzzentrum-lahr.de

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