Gemeinsam für Gesundheit von Herz, Hirn und Gefäßen

Beitrag des Rhön-Klinikums Campus Bad Neustadt
Von links: Prof. Dr. S. Kerber, Chefarzt, Klinik für Kardiologie; PD Dr. T. Schmandra, Chefarzt, Klinik für Gefäßchirurgie; Prof. Dr. M. Keidel, Chefarzt, Neurologische Klinik
Rhön-klinikum Campus Bad Neustadt Beitrag

Schmerzende Beine beim Gehen längerer Strecken kennen viele Menschen. Ihre Ursache sind meist Durchblutungsstörungen, die durch Gefäßerkrankungen entstehen. Und die können nicht nur schlimme Folgen für Beine und Füße haben: „Durchblutungsstörungen der Beine sind oft ein Hinweis auf weitere Gefäßerkrankungen in lebenswichtigen Organen“, warnt PD Dr. Thomas Schmandra, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt. So können auch Herzkranz- oder hirnversor-gende Gefäße betroffen sein. Mögliche Folgen: Herzinfarkt oder Schlaganfall.
 

Time is Heart! Time is Brain!
 

Beim Herzinfarkt verschließt sich plötzlich ein Gefäß, das das Herz mit Blut versorgt. Schnellstmöglich muss dieses Gefäß durch einen Kathetereingriff wieder eröffnet werden. „In einem geübten spezialisierten Team wie hier in Bad Neustadt vergehen von Beginn der Untersuchung bis zum wiederhergestellten Blutfluss zum Teil nur 10 bis 20 Minuten“, so Prof. Dr. Sebastian Kerber, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Campus. Und auch bei einem Schlaganfall zählt jede Minute: Wird das Gehirn nicht mehr ausreichend über die entsprechenden Gefäße mit Sauerstoff versorgt, kann dies in kürzester Zeit bleibende Schäden hervorrufen. „Seit 20 Jahren ist bei uns eine sogenannte Stroke Unit etabliert, die auf die Erstbehandlung bei Schlaganfall spezialisiert ist“, erklärt Prof. Dr. Matthias Keidel, Chefarzt der Klinik für Akutneurologie am Campus, „erst kürzlich wurden wir erneut überregional zertifiziert“.
 

Therapie aus einem Guss
 

Anfangs scheinbar „nur“ unangenehme Gefäßerkrankungen können also weitreichende Folgen haben. Es muss jedoch nicht immer gleich operiert werden. Wichtig sind auch Prophylaxe und die ganzheitliche Beratung des Patienten. Hierfür arbeiten die Experten aus Gefäßchirurgie, Neurologie und Kardiologie in Bad Neustadt eng zusammen: „Wir kümmern uns gemeinsam um die Patienten“, erklärt Dr. Schmandra, „das weitet den Blick“.


Für komplexe Gefäßerkrankungen findet regelmäßig ein interdisziplinäres Gefäßboard statt: Je nach Erkrankung wählen Neurologen, Kardiologen, Herz- und Gefäßchirurgen oder Radiologen gemeinsam das individuell geeignete Therapieverfahren für ihre Patienten. Unterstützt werden sie dabei durch modernste Technologien, wie zum Beispiel einer Software, die in kürzester Zeit CT-Bilder auswertet. Bei Notfällen übermitteln telemedizinische Anwendungen Kardiologen und Neurologen wichtige Informationen bereits vor Eintreffen des Patienten in der Klinik. So kann das Team direkt mit der Therapie beginnen. Doch um den Eintritt solcher Notfälle zu verhindern, raten die Experten zur Prävention: „Mit Sport und gesunder Ernährung können Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden“, so Prof. Kerber.
 

www.campus-nes.de

 

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