Themen & Trends

Neuheiten aus der Gesundheitsbranche.
Illustration: Karen Obenauf
Klaus Lüber Redaktion

Gesunde Diät

Die sogenannte Mittelmeerdiät, eine Kombination aus reichlich Gemüse, Obst, Nüssen, Samen, Fisch, Hülsenfrüchten, Getreide und Olivenöl sowie wenig Fleisch, Milchprodukte und moderatem Alkoholkonsum, gilt schon lange als gesundheitsförderlich. Unklar war bislang allerdings, wie stark der Effekt von regionalen Besonderheiten des Mittelmeerraums abhängt. Jetzt haben Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung nachgewiesen, dass die Kost auch außerhalb des Mittelmeerraums gesundheitsfördernd wirkt. Ausgewertet wurden dazu die Daten von 27.500 Menschen. So hatten Studienteilnehmer, die sich relativ strikt an die Diät hielten, ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Auch das Risiko, an Herzinfarkt zu erkranken, nahm ab.
 

Gefährlicher Salat


Vorsicht vor abgepacktem Salat. Die Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig, der Bundesforschungseinrichtung für Kulturpflanzen, haben auf abgepackten Salaten und frischen Kräutern aus verschiedenen Supermärkten multiresistente Keime nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bezeichnete den Fund als besorgniserregend. Das Institut empfiehlt, Blattsalate, Rohkost und Kräuter generell gründlich mit Trinkwasser zu waschen. Schwangere und geschwächte Menschen sollten keine vorgeschnittenen und verpackten Salate verzehren, da sich hier Keime besonders intensiv ausbreiten können. In seltenen Einzelfällen rät das BfR besonders immungeschwächten Personen, mit ihren Ärzten zu besprechen, ob sie Gemüse und frische Kräuter vor dem Verzehr grundsätzlich erhitzen sollten.


Starke Knochen


Porös werdende Knochen, die sogenannte Osteoporose, werden zunehmend zur Belastung für die Gesundheitssysteme. Laut einem aktuellen Bericht der International Osteoporosis Foundation (IOF) komme es in den sechs EU-Ländern Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich zu insgesamt rund 2,7 Millionen Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen jährlich. Die sechs Gesundheitssysteme müssen dafür Kosten von schätzungsweise 37,5 Milliarden Euro pro Jahr tragen. Ausreichend Bewegung, die durch die Krafteinwirkung auf die Knochen deren Stärkung fördert, gilt als wichtige Präventionsmaßnahme. Auch eine gesunde Ernährung ist entscheidend. Sinnvoll ist eine ausgewogene Kost mit vielen frischen Zutaten. Wichtige Nährstoffe sind zum Beispiel Vitamin K, Vitamin C, Folsäure, Magnesium, Zink und vor allem Kalzium. Wichtige Kalziumquellen sind Milch, Joghurt und Käse. Aber auch kalziumreiches Mineralwasser kann einen beträchtlichen Beitrag zur Versorgung mit dem wichtigen Mineralstoff leisten.

 

Skandal um Implantate


Medizintechnik kann ein Segen für Patienten sein. Viele Millionen Menschen leben weltweit besser dank Herzschrittmachern, Medikamentenpumpen oder Prothesen. Nur leider kommen erschreckend viele Produkte in Europa nur unzureichend geprüft auf den Markt, da die Hersteller bislang nicht verpflichtet sind, Studien zu deren Wirksamkeit und Qualität zu veröffentlichen. Ein Team von mehr als 250 Journalisten hat weltweit recherchiert und festgestellt: Hunderttausende Menschen erleiden schwerwiegende Probleme, weil ihnen fehlerhafte, kaum erprobte oder vollkommen unnötige Produkte implantiert wurden. Oft kommt es auch zu Todesfällen. An den sogenannten Implant-Files war auch die Süddeutsche Zeitung beteiligt, die dazu schreibt: „Das Implantationssystem ist manipulierbar, fehlerhaft und verantwortlich für ungezählte Tote.“

 

 

Migration und Gesundheit


Mythen über Migration und Gesundheit werden inzwischen in vielen Ländern zur gezielten politischen Propaganda eingesetzt. Wie Autoren der Fachzeitschrift Lancet schreiben, werden der Schutz der öffentlichen Gesundheit und Kosteneinsparungen dabei häufig als Gründe angegeben, um den Zugang von Migranten zur Gesundheitsversorgung einzuschränken oder ihnen den Zugang zur Versorgung zu verweigern. Der Bericht wurde auf der Regierungskonferenz der Vereinten Nationen zur Annahme des „Globalen Paktes für sichere, geordnete und regelmäßige Migration“ in Marrakesch vorgestellt. Besonders gefährlich dabei sei das Stereotyp von Migranten als Krankheitsträger, wofür es aber keine evidenzbasierten Belege gebe. Auch die häufig geäußerte These, Migranten seien eine Belastung für das Gesundheitssystem, kontern die Autoren: Migranten machten in vielen Ländern mit hohem Einkommen einen erheblichen Teil der Arbeitskräfte im Gesundheitswesen aus und stärken das System eher, als dass sie es schwächten.

 

Genome in Großbritannien


In Großbritannien wurden in den letzten fünf Jahren 100.000 Genomanalysen bei Patienten des Nationalen Gesundheitsdienstes durch­geführt. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu gewinnen. Unter den untersuchten Personen befanden sich auch 15.000 Krebspatienten, bei denen auch das Erbgut der Tumore erfasst wurde. Die Mutationen (und andere Aberrationen), durch die sich das Genom der Tumorzellen von dem in den Keimzellen des Patienten unterscheidet, kann wichtige Hinweise für die Entstehung von Krebserkrankungen liefern.

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