Welcher Antrieb macht das Rennen?

Auch im Verkehr müssen die klimaschädlichen Emissionen sinken. Welche Antriebsarten eignen sich am besten?
Illustration: Agata Sasiuk
Axel Novak Redaktion

Alternative Antriebe tragen dazu bei, klimaschädliche Emissionen in der Mobilität zu verringern.

Doch nicht nur im privaten Bereich stockt die Umstellung auf alternative Antriebe, auch in Firmenfuhrparks sind sie kaum vertreten. Im Juli 2017 lag der Anteil an alternativen Antrieben in den Firmenfuhrparks bei zwei Prozent, hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) festgestellt.
Mehr als die Hälfte der Fuhrparkleiter wollen künftig allerdings alternative Antriebe in der Flotte einführen. Doch welche Technik ist klimafreundlich und wirtschaftlich?

E-MOTOREN

Elektrische Antriebe werden oft als Alternative zu Verbrennern gehandelt. Bei der Schadstoffbilanz kommen sie besonders gut weg. Allerdings ist die Reichweite beschränkt, das Angebot an Fahrzeugen gering und der Gebrauchtwagenmarkt sehr klein.
Auch sind die meisten E-Autos teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Solange die Kaufpreise nicht sinken, fällt die Kostenbilanz bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen schlechter aus, hat der ADAC berechnet.
Das Öko-Institut allerdings kommt auf bessere Zahlen zugunsten der Stromer: Wegen der höheren Energieeffizienz sei der Elektroantrieb auch wirtschaftlich günstiger als der Verbrennungsmotor.

HYBRID


Hybrid-Fahrzeuge werden immer beliebter in Deutschland: Die Mischung aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor ist in 240.000 Fahrzeugen verbaut. Vorteil: Der Verbrennungsmotor wird nur eingesetzt, wenn er einen hohen Wirkungsgrad erzielt.

Ansonsten wird ein Elektromotor genutzt. Ist der Verbrennungsmotor in Betrieb, lädt er zugleich die Batterie auf.

PLUGIN-HYBRID
 

Bei einem Plugin-Hybrid wird die Batterie über das klassische Stromnetz aufgeladen. Die Hybrid-Technik hat jedoch eine grundsätzliche Schwäche: Sie haben immer einen Motor zu viel an Bord. Außerdem sind die Anschaffungskosten sehr hoch, die Einsparungen in der Praxis jedoch vergleichsweise gering.
In der Stadt sparen Fahrer viel Geld, auf der Autobahn hingegen weniger.

BRENNSTOFFZELLE
 

Die Brennstoffzelle hat den Durchbruch bis heute nicht geschafft. Dabei hat sie wesentliche Vorteile: Neben dem Strom für den Antrieb entsteht nur Wasserdampf als Abgas. Außerdem kann sie schnell aufgetankt werden und ist im Verbrauch ab 300 Kilometern günstiger als ein E-Auto.
Nachteil: Brennstoffzellenbetriebene Autos sind noch sehr teuer, ein Tankstellennetz ist derzeit quasi nicht vorhanden.


LPG/AUTOGAS

Eine Alternative zu Benzin und Diesel ist schon längst auf dem Markt: Gas. LPG (Liquefied Petroleum Gas) oder Flüssiggas verbrennt umweltfreundlich und wird vermutlich auch künftig günstiger sein als Benzin oder Diesel.
Heute entsprechen die Kosten des Energiegehalts von einem Liter Super bei Diesel 1,01 Euro und bei Autogas 0,72 Euro, so www.erdgas.info. Benzinautos können auf das Autogas umgebaut werden – zwischen 1.800 und 2.700 Euro kostet das.


ERDGAS


Auch Erdgas – CNG (Compressed Natural Gas) genannt – bietet Umweltvorteile. Erdgas ist zudem günstiger als LPG. Allerdings gibt es aktuell nur 860 Erdgas-Tankstellen in Deutschland– Autogas dagegen kann an rund 6700 Zapfsäulen getankt werden.
Die Umrüstung eines Benziners ist außerdem teurer als bei LPG – zwischen 2.000 und 4.500 Euro.
 

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