Aktien sind keinesfalls alternativlos

Beitrag der Antea AG
Johannes Hirsch, Vorstand, Antea AG
Antea AG Beitrag

Nach dem Vorbild des Stiftungsfonds der Yale-Universität setzt man bei Antea nie ausschließlich auf nur eine Anlageklasse. Denn auch im Niedrigzinsumfeld gibt es Alternativen.

 

Herr Hirsch, seit wir uns im Niedrigzinsumfeld bewegen, heißt es von allen Seiten, an Aktien führt kein Weg vorbei. Wie sehen Sie das?
Für mich sind Aktien keinesfalls alternativlos. Es gibt einen guten Grund, warum so viele Anleger vor den niedrigen Zinsen nicht ausschließlich auf Aktien gesetzt haben, sondern auch festverzinsliche Papiere im Portfolio hatten: Sie wünschten sich eine gewisse Stabilität. In einer Welt, in der festverzinsliche Papiere noch funktionierten, sprich Renditen eingebracht haben, waren sie genau dieser stabilisierende Faktor im Portfolio. Und nur, weil sie heute nicht mehr funktionieren, heißt das nicht automatisch, dass ein Anleger auf Stabilität verzichten muss.

 

Wobei schon klar ist, dass man heute für eine gewisse Rendite auch ein höheres Risiko eingehen muss.
Das ist insofern eine interessante Aussage, als dass auch festverzinsliche Papiere nie risikolos waren. Vielmehr hat ihre geringe Korrelation mit Aktien für eine gewisse Stabilität im Portfolio gesorgt. Oder mit anderen Worten: Wenn es an den Aktienmärkten abwärts ging, stiegen festverzinsliche Papiere, sodass mögliche Verluste im Portfolio ausgeglichen werden konnten. Es geht also auch heute darum, sich das Risiko eines Gesamtportfolios anzuschauen und nicht das einzelner Anlageklassen.

 

Das heißt, Aktien sind deshalb nicht alternativlos, weil es auch heute Anlageklassen mit geringer Korrelation zu den Aktienmärkten gibt, die den stabilisierenden Faktor von festverzinslichen Papieren übernehmen?
Ganz genau das heißt es – und die Liste solcher Alternativen ist lang: Edelmetalle und andere Rohstoffe, Immobilien, Private Equity und Debt, Absolute-Return-Investments oder auch Cat Bonds können bei attraktiven Renditen die stabilisierende Rolle in einem Portfolio übernehmen. So lassen sich auch heute im Schnitt sechs, sieben oder sogar acht Prozent Rendite pro Jahr über einen langfristigen Anlagezeitraum erwirtschaften.

 

Wobei es sich dabei um deutlich komplexere Anlagekassen handelt. Können Anleger hier überhaupt eigenständig investieren?
Das hängt natürlich von den Erfahrungen und Kapazitäten der jeweiligen Anleger ab. Aber im Grunde ist das genau der Mehrwert, den wir bieten, sei es über unsere Fonds oder die Vermögensverwaltung: Wir übernehmen die Portfoliozusammenstellung, sodass Anleger hier nicht selbst aktiv werden müssen.

 

Warum braucht es die angesprochene Stabilität überhaupt, denn der Aktienmarkt kennt in den letzten zehn Jahren doch eigentlich nur eine Richtung: aufwärts?
Zunächst einmal: Es ist natürlich jedem Anleger freigestellt, sein Geld ausschließlich in Aktien zu investieren, wenn er über die entsprechende Risikoneigung verfügt und Verluste einkalkuliert. Denn auch wenn wir jetzt schon seit einigen Jahren einen Bullenmarkt bei Aktien erleben, waren die letzten zehn Jahre keinesfalls nur ein einziges Aufwärts. Allein der DAX kann in drei Wochen auch schon einmal 30 Prozent nachgeben. Und je nach Einstiegszeitpunkt müssen solch herbe Verluste erst einmal wieder aufgeholt werden, bevor man sich über ein Plus freuen kann.

 


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