Forderungen: Ein Hemmschuh für Wachstum

Mit vielen offenen Forderungen fehlt Unternehmen die nötige Liquidität für Wachstumsfinanzierungen. Factoring ist das ideale Instrument, um dieses Dilemma zu lösen.
Christian von Mallinckrodt
Christian von Mallinckrodt, Vertriebsleiter Großkunden, Deutsche Factoring Bank
Deutsche Factoring Bank Beitrag

Herr von Mallinckrodt, warum sollten Unternehmen beim Thema Wachstumsfinanzierung an Factoring-Lösungen denken?
Weil der Forderungsverkauf viele Unternehmen überhaupt erst in die Lage versetzt, Wachstum zu finanzieren. Je schneller ein Unternehmen wächst, desto höher sind in der Regel auch die Forderungen. Das heißt im Umkehrschluss, dass sie mit keinem anderen Finanzierungsinstrument so viel Liquidität heben können, wie mit dem Factoring.

Das müssen Sie bitte näher erläutern.
Viele unserer Kunden stehen vor der Herausforderung, ihren Kunden Zahlungsziele von 30, 60 oder mehr Tagen, beim Export sogar noch länger gewähren zu müssen – häufig an Kunden, deren Bonität nicht exakt eingeschätzt werden kann. Dieselben Zahlungsziele bekommt man im Einkauf hingegen selten. Mit Lagerhaltung und Produktion entsteht so ein Liquiditätsbedarf, der mit Factoring gedeckt werden kann. Mit einem Factor an der Seite werden Rechnungen heute gestellt und die darin gebundene Liquidität ist am nächsten Tag verfügbar. Offene Forderungen werden nicht zu einem Hemmschuh des Wachstums.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um seine Forderungen abtreten zu können?
Bei uns gilt die goldene Regel, dass die in Rechnung gestellte Lieferung oder Leistung abgeschlossen sein muss, damit wir Forderungen ankaufen können. Ansonsten sind wir mittlerweile technisch so aufgestellt, dass wir selbst kleine Rechnungsbeträge problemlos in unseren Systemen abbilden und Kunden ab einem Jahresumsatz von 150.000 Euro als Dienstleister zur Verfügungen stehen können. Nach oben sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

Mit Blick auf die Kosten: Macht Factoring auch für kleine Unternehmen Sinn?
Wie ich gerade schon sagte, sind wir für kleinere Unternehmen auch ein wichtiger Dienstleister, an den das Forderungsmanagement ausgelagert werden kann – ein Aspekt, den man mit Blick auf die Kosten berücksichtigen muss. Ansonsten gilt für das Factoring, dass wir uns auf ähnlichem Niveau wie Kurzfristkredite bewegen, zusätzlich aber jede Menge Vorteile liefern.

Neben der Liquidität: Welche weiteren Vorteile hat das Factoring für Kunden?
Ein weiteres Plus für viele Kunden ist sicherlich der Off-Balance-Effekt und die damit mögliche Ratingverbesserung. Bei Kunden, die mit ihren Banken Covenants vereinbart oder vergleichbare interne Ziele definiert haben, hat die Steuerung von Kennzahlen manchmal sogar die größte Bedeutung. Zum anderen haben wir als Factor andere Bewertungskriterien als Banken. Vereinfacht ausgedrückt, interessiert uns die Bonität unseres Kunden etwas weniger, weil wir primär auf die Qualität der Forderungen und die Bonität der Debitoren schauen. Das ermöglicht uns natürlich auch, unseren Kunden in besonderen Phasen – etwa einer Restrukturierung – zur Seite zu stehen, wenn sich Banken noch nicht wieder engagieren wollen. Last but not least: wir brauchen keine zusätzlichen Sicherheiten und schränken somit auch die Spielräume für andere Finanzierungen nicht ein.

Wie offen kommunizieren Kunden, dass sie Forderungen abtreten?
Das kommt immer auf die Branche an. In der Logistik ist Factoring beispielsweise ein Standardinstrument, was mit Blick auf das Geschäftsmodell absolut logisch ist: Während auch dort Rechnungen erst nach 30 oder 60 Tagen bezahlt werden, gibt es für Löhne, Leasingraten, Diesel und Maut keine oder zumindest deutlich kürzere Zahlungsziele. Entsprechend offen geht man mit dem Factoring um. In anderen Branchen treten wir still im Hintergrund auf. Aber genau deshalb gibt es beim Factoring in der Ausgestaltung der Verträge ja auch jede Menge Spielraum.

www.deutsche-factoring.de

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