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Aktuelle Meldung
September 2020 Capital Finance 4.0

Dividenden bleiben dürftig

Die Durststrecke bei den Dividenden wird für viele Aktionäre europäischer Unternehmen nach Einschätzung der DZ Bank auch in den nächsten Jahren anhalten. „Es ist wahrscheinlich, dass das Ausschüttungsniveau in Europa frühestens 2022 wieder das Niveau von 2019 erreicht”, so Analyst Michael Bissinger mit Blick auf die 600 Unternehmen im europäischen Aktienindex Stoxx. Einer aktuellen Analyse zufolge fallen die Gewinnausschüttungen in Europa im von der Corona-Krise geprägten aktuellen Jahr insgesamt um 25 bis 30 Prozent niedriger aus als vor Jahresfrist. Im Euro Stoxx 50, der die 50 bedeutendsten Aktiengesellschaften des Euroraums vereint, seien die Dividenden gar auf das Niveau von 2005 gesunken. 15 der 50 Unternehmen im Euro Stoxx 50 haben demnach die Dividende gestrichen oder ausgesetzt, darunter alle Banken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Geldhäuser im Euroraum aufgefordert, wegen der Corona-Krise in diesem Jahr kein Geld an ihre Aktionäre auszuschütten.

September 2020 Capital Finance 4.0

Risiko Kreditausfall

Laut aktueller Studie der Unternehmensberatung Accenture werden europäische Banken aufgrund der Corona-Krise hohe Kreditsummen abschreiben müssen. Danach hatten 2019 europäische Banken rund 80 Milliarden Euro zur Deckung drohender Kreditverluste zurückgelegt. Im laufenden Jahr könnten 265 bis 335 Milliarden Euro dazukommen. Das ergibt unterm Strich ein Volumen von bis zu 415 Milliarden Euro. Viele Privatkunden und Firmen könnten das geliehene Geld nicht zurückzahlen. „Die Schnelligkeit, mit der auch deutsche Großbanken hohe Rückstellungen für Kreditausfälle gebildet haben, war schon überraschend“, sagte Accenture-Mitarbeiter Markus Hamprecht dem „Handelsblatt“. Hamprecht leitet den Accenture-Bereich Financial Services im deutschsprachigen Raum. Laut seinen Aussagen drohen auch großen deutschen Geldhäusern wie Deutsche Bank und Commerzbank massive finanzielle Ausfälle. Accenture untersuchte in der Studie Ankündigungen zu aktuellen Rückstellungen von 117 Banken.

September 2020 Capital Finance 4.0

Corona fördert Digitalisierung

Die Corona-Pandemie verändert das digitale Nutzungsverhalten deutscher Bankkunden grundlegend. Auch bislang eher stationär orientierte Kunden hätten inzwischen eine Bank ohne Filiale sowie neue, digitale Zahlungsvorgänge kennen- und schätzen gelernt, so das Portal Geld-institute.de. Folge sei ein Boom von Kartenzahlungen und digitalen Wallets, die Expansion digitaler Kanäle und eine massive Steigerung der Nutzungszahlen im Onlinebanking. Eine Entwicklung, die sich nach Ansicht von Sven Krämer, Partner bei zeb-consulting, unumkehrbar fortsetzen werde: „Der Trend hält auch nach der COVID-19-Pandemie an. Damit hebt sich der letzte regelmäßige Kontaktpunkt zwischen Bank und Kunde – die Versorgung mit Bargeld – flächendeckend und über alle Altersstufen hinweg zum großen Teil auf.“ Dennoch, so Krämer, eröffnen sich gerade jetzt für viele stationäre Institute neue Chancen, weil sie eine wichtige Rolle für die finanzielle Stabilität ihrer Kunden spielten und sich als verlässlicher Partner zeigten.