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September 2019 Capital Finance 4.0

Finanzbildung: gewünscht

In einer aktuellen Online-Umfrage des Analyseunternehmens YouGov Deutschland im Auftrag von Weltsparen, vertrat mehr als die Hälfte der Befragten die Ansicht, dass Bildung zu finanziellen Themen auf den Lehrplan gehört. Auffällig war, dass von den Befragten vor allem alltagsnahe Themengebiete genannt wurden. So wünschten sich die meisten mehr Kenntnisse zur Rente (61 Prozent), an zweiter Stelle rangierte das Thema Steuern mit 59 Prozent. Es folgte der Bereich Verträge mit 50 Prozent. Nahezu die Hälfte der Befragten möchte mehr über Finanzprodukte lernen (48 Prozent). Die größeren Zusammenhänge zwischen Märkten und Unternehmen interessieren dagegen weniger Menschen. Das Themenfeld Volkswirtschaftslehre kam lediglich auf 34 Prozent. Interessant: Je wohlhabender die Befragten sind, desto eher gaben sie der Aussage recht, dass die Aufklärung über Finanzen eine Privatangelegenheit und kein gesellschaftlicher Auftrag ist. 2045 Personen nahmen im Juli an der Online-Umfrage teil.

September 2019 Capital Finance 4.0

Robo-Advisors: abgelehnt

Sparer halten sich bei einfachen, automatisierten Geldanlagen stark zurück, erklärte Matthias Hübner, Partner bei der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman, gegenüber dpa. Die Hoffnungen der Anbieter von Robo-Advisors hätten sich nicht erfüllt. Ein Grund für die Zurückhaltung seien die Banken. Sie verkauften lieber eigene, teure Fonds. Hübner beobachtet schon erste Übernahmen und Rückzüge bei den Robos. Dieser Trend werde sich beschleunigen. Viele Anbieter von digitalen Vermögensverwaltern, darunter Start-ups, hätten die Bedeutung einer bekannten Marke und die Kosten für Kundenakquise unterschätzt. Zudem richteten sich Geldanlage-Programme an eine Nische von Kunden, die gerne Internet-Angebote nutzten und zugleich an Wertpapieren interessiert seien. Bei den Robo-Angeboten geben Sparer etwa an, welche Anlagezeiträume, Einkommen und Risikoneigungen sie haben. Danach schlägt ein Computer ein Standardportfolio vor – meist aus Indexfonds (ETFs) von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien.

September 2019 Capital Finance 4.0

Negativzinsen: heiß diskutiert

Nach den Ankündigungen der Politiker Markus Söder und Olaf Scholz der Prüfung eines Verbots von Negativzinsen hat die Finanzwirtschaft mit Kopfschütteln reagiert. Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, Geldhäuser müssten Spielräume behalten, um ihre Kosten und ihre Erträge in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen. Kreditinstitute im Euroraum müssen aktuell 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Bislang geben nur einige Geldhäuser diese Zinsen an Privatkunden für besonders hohe Guthaben auf dem Giro- oder dem Tagesgeldkonto weiter. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) wies darauf hin, dass Kreditinstitute Preise und Entgelte auf der Grundlage des Marktumfeldes in eigener Verantwortung kalkulierten. Die Verbände von Banken und Sparkassen erklärten, gesetzliche Verbote seien systemfremd, hülfen den Kunden nicht weiter und könnten letztlich zu einer gefährlichen Instabilität der Finanzmärkte führen.