Investieren wie Superreiche

Seit Jahren bekommen Sparer nur noch Mini-Zinsen, viele Banken verlangen sogar Strafzinsen fürs Geld auf dem Konto. Private Vermögensverwalter bieten Auswege aus dem Anlage-Desaster
Illustration: Jasmin Mietaschk
Andreas Hessler Redaktion

Was haben die deutsche Tennisikone Boris Becker, der Schauspieler Nicholas Cage sowie die US-Basketball-Legende Dennis Rodman und der Rapper 50 Cent gemeinsam? Sie alle haben im Laufe ihrer Karriere viele Millionen verdient – und wieder verloren. Ihr Reichtum ist wegen ihres verschwenderischen Lebensstils und schlechter Investments dahingeschmolzen wie Butter in der Sonne. Die Beispiele beweisen, dass es nicht nur Talent und Disziplin braucht, um reich zu werden. Viel schwerer ist es, das Vermögen zu erhalten und zu mehren. Doch damit haben nicht nur exzentrische Stars ein Problem. Auch Durchschnittsanleger, die reich werden wollen, müssen ausgefuchste Strategien verfolgen.


Dazu zählt, sehr wohlhabende Menschen zu kopieren. Die Zahl der Millionäre und Milliardäre nimmt weltweit ständig zu. Ihnen helfen meist private Vermögensverwalter. Oft betreuen diese in Form sogenannter Family Offices nur eine Familie oder einige wenige Familien. Die verschwiegene und distinguierte Gruppe von Finanzexperten hat Zugang zu Investmentmöglichkeiten, die in der Regel nur Menschen offenstehen, die mehrere Hunderttausend Euro oder sogar Millionen Euro investieren wollen. Dabei agieren sie unabhängig von Banken; ihre Berater unterliegen also nicht dem Druck, bestimmte Finanzprodukte verkaufen zu müssen. Wie erfolgreich sie sind, zeigen die Zahlen aus dem Global Family Office Report, der von der Schweizer Großbank UBS und Campden Wealth Research erstellt wird. Danach haben die Experten der Family Offices weltweit vom zweiten Quartal 2018 bis zum zweiten Quartal 2019 eine durchschnittliche Rendite von 5,4 Prozent erwirtschaftet.
Der Pferdefuß der Geschichte: Der Begriff Vermögensverwalter ist rechtlich nicht geschützt, so der Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV). Vermögensverwalter kann sich daher jeder Finanzdienstleister nennen, der das Vermögen Dritter betreut. Doch anders als die VuV-Mitglieder verfügt nicht jede Vermögensverwaltung über eine Zulassung zur Finanzportfolioverwaltung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Auch in dieser Branche gibt es schwarze Schafe. Für Anleger gilt daher das Motto: „Trau, schau wem.“


Einer der größten und erfolgreichsten unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland ist die Flossbach von Storch AG in Köln, der Investoren rund 42 Milliarden Euro zur Verwaltung anvertraut haben. Individuelle private Vermögensverwaltung bietet Flossbach von Storch ab einer Million Euro. „Wer langfristig auskömmliche Renditen erzielen will, kommt nicht drumherum, sich mit Geldanlage zu beschäftigen, statt das Ersparte auf dem Konto der Inflation zu überlassen. Erstklassige Aktien sind sicherlich ein wichtiger Baustein, aber auch ausgewählte Anleihen und Gold“, sagt Kurt von Storch, Gründer und Vorstand der Flossbach von Storch AG. „Es gibt gute Multi-Asset-Fonds, die helfen, ein Vermögen möglichst breit aufzustellen. Anleger können schon mit kleineren Beträgen von einer aktiven Vermögensverwaltung profitieren, die sonst sehr vermögenden Kunden oder professionellen Investoren vorbehalten ist“, so von Storch.

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